Inhalt

Ort der Vielfalt

Unser Leitbild ist eine Erklärung für Vielfalt, Toleranz, Akzeptanz, Gleichberechtigung und Demokratie



Es soll für die Einwohner und Akteure in der Stadt eine Orientierung bieten, um Teilhabe und einen friedfertigen Umgang miteinander zu fördern.

Um allen Menschen den Zugang zu den Texten zu ermöglichen, haben wir uns entschieden, das Leitbild in “Leichter Sprache“ zu verfassen.






Unser Leitbild

"Ludwigslust - Ort der Vielfalt"


In der Stadt Ludwigslust werden aktiv Beiträge zur Stärkung von Vielfalt, Toleranz, und Demokratie und zur Bekämpfung von Extremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus geleistet. 

Alle Einwohnerinnen und Einwohner sollen Wertschätzung erfahren – unabhängig von Geschlecht, Nationalität, ethnischer Herkunft, Religion, Weltanschauung, körperlicher und geistiger Fähigkeiten, Alter, sexueller Orientierung, sozialen Gegebenheiten und Identität. Wir sind überzeugt, gelebte Vielfalt und die Anerkennung dieser Vielfalt hat positive Auswirkungen auf unsere Stadtgesellschaft.


Leitziele unseres Handelns sind dabei:

  1. Wir stehen für demokratische Werte und Toleranz ein. Wir sind uns bewusst, dass es unterschiedliche Haltungen dazu gibt, die aber ihre Grenze am geltenden Recht haben.
  2. Wir handeln entschlossen, um Toleranz und Demokratie zu fördern und Vielfalt zu stärken.
  3. Wir erkennen an, dass die Beteiligung aller Einwohnerinnen und Einwohner die Grundlage jeder Integration ist.
  4. Wir verwirklichen Integration als Querschnittaufgabe.
  5. Wir fördern bürgerschaftliches Engagement, demokratisches Bewusstsein, Beteiligung und Transparenz.
  6. Wir unterstützen die Zusammenarbeit und Vernetzung der demokratischen Kräfte unserer Stadtgesellschaft.
  7. Wir stärken die sozialen und emotionalen Kompetenzen, zum Beispiel das Aushalten von Unterschieden und das Reflektieren von Vorurteilen, aller Menschen, um sie für ein demokratisches und tolerantes Miteinander zu wappnen.
  8. Wir treffen Maßnahmen zum Abbau von Zugangsbarrieren in allen Lebensbereichen.
  9. Wir akzeptieren, dass Konflikte ein unausweichlicher Bestandteil zwischenmenschlicher Beziehungen sind. Wir sind bereit, gewohnte Denk- und Verhaltensweisen zu hinterfragen.


Maßnahmen zur Umsetzung des Leitbildes

Zur Umsetzung des Leitbildes vereinbaren wir insbesondere folgende Maßnahmen 

Qualifizierung und Unterstützung von Akteuren mit Vorbildfunktion beim Einsatz für Vielfalt, Toleranz, Gleichberechtigung und Demokratie  

  • Im Besonderen sind lokale Mandatsträgerinnen/Mandatsträger und Verantwortliche in demokratischen Parteien, Vertreterinnen und Vertreter der kommunalen Verwaltung, demokratische Organisationen der Zivilgesellschaft sowie die Vertreterinnen und Vertreter der lokalen Wirtschaft Vorbilder bei der Bekämpfung von Extremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus und beim Einsatz für Vielfalt, Toleranz und Demokratie. Sie stellen sich extremistischen, fremdenfeindlichen und antisemitischen Einflüssen wirksam entgegen.
  • Politik und die Verwaltung unterstützen als Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber insbesondere die Integration der Zuwanderer, langzeitarbeitsloser und schwerbehinderter Menschen in den Arbeitsmarkt und setzen somit ein Zeichen. Dazu gehört es, in der Verwaltung das Personal zu sensibilisieren und Zugangsbarrieren abzubauen.

Zusammenarbeit mit den gesellschaftlichen demokratischen Kräften der Stadtgesellschaft vor Ort  

  • Die Stadt Ludwigslust arbeitet eng mit den demokratischen Kräften vor Ort und der Polizei sowie den Sicherheitsbehörden zusammen.
  • Daneben ist eine starke Förderung des bürgerschaftlichen Engagements und der Teilhabe der Stadtgesellschaft (wie Initiativen und Organisationen der Zivilgesellschaft, der lokalen Wirtschaft und Gewerkschaften, lokalen Medien, Kirchen und Religionsgemeinschaften, Sportvereinen und –verbände) selbstverständlich. Sie werden in ihren Initiativen für Vielfalt, Toleranz, Gleichberechtigung und Demokratie unterstützt.

Förderung der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen

  • In Ludwigslust werden die sozialen und emotionalen Kompetenzen der Kinder und Jugendlichen so früh wie möglich gefördert: Offenheit und Neugier, Konfliktfähigkeit, ein angemessenes Selbstwertgefühl und emotionale Ausgeglichenheit sind Kompetenzen, die Kinder und Jugendliche für den demokratischen Umgang in Vielfalt wappnen.
  • Im Zusammenhang mit lebenslangem Lernen sind auch Erwachsene Zielgruppe für Angebote aus Bildung, Sport, Kultur und vieles mehr
    Hier stehen die Bereicherung der Gesellschaft, das voneinander Lernen, das Verständnis von unterschiedlichen Lebensentwürfen und Glaubensbekenntnissen im Fokus der vielfältiger werdenden Einwohnerinnen und Einwohner in Ludwigslust.


Leitbild zum Leben erwecken

Wie aber lässt sich sicherstellen, dass die Erklärung auch tiefgreifende Wirkungen entfaltet?

Leitbilder werden zum Leben erweckt, indem Sie konkretisiert werden.

Grundvoraussetzungen für die nachhaltige Wirksamkeit unserer wertebasierten Grundsätze sind

  • Von Anfang an wird von der kommunalen Führung deutlich gemacht, wie mit den Ergebnissen weiter verfahren wird.
  • Die Grundsätze in einer gesonderten Veranstaltung offiziell vorgestellt und offiziell für gültig erklärt werden.
  • Themen, die sich im Laufe des Entwicklungsprozesses als wichtig und relevant heraus kristallisieren, weiter systematisch bearbeitet und nachgehalten werden.
  • die Grundsätze dort, wo es nötig ist, zum Beispielin jedem Fachbereich der Verwaltung oder je Verein, Initiative oder Unternehmen konkretisiert, und damit „zum Leben erweckt“ werden.

Wirksamer Hebel 1: Herunterbrechen der Grundsätze

Die „Erklärung für Vielfalt, Toleranz, Akzeptanz, Gleichberechtigung und Demokratie: Ludwigslust – Ort der Vielfalt“ werden nur dann gelebt, wenn sie für die Bürger*innen und zum Beispiel
Mitarbeitenden der Verwaltung Relevanz haben. Bewährt hat sich zum Beispiel
in Verwaltungen, die Führungskräfte und Mitarbeitenden in ihren jeweiligen Fachbereichen ausarbeiten zu lassen, wie einzelne Grundsätze im Arbeitsalltag - aber besonders in entscheidungskritischen Situationen (konkret) - umzusetzen sind.

Zielführende Fragestellungen sind:

  • Wie können Sie dazu beitragen, dass es so kommt? Und was möchten Sie nicht dazu beitragen – und warum nicht?
  • Welche Aspekte und Fragen finden Sie so wichtig, dass Sie dazu eine spezielle Regelung auf kommunaler- oder auch Kreis-Ebene benötigen?

Aus diesen Fragestellungen wird deutlich, dass Leitbildentwicklungsprozesse oftmals wichtige Impulse für weiterführende Entwicklungs-Prozesse geben. 

Wirksamer Hebel 2: Rückblick.

Die Grundfrage dabei lautet: Was müssen wir noch verändern, um den Ansprüchen, die in dem Leitbild formuliert sind, gerecht zu werden?

Das Gehirn der meisten Menschen ist so strukturiert, dass neu Gelerntes nach einiger Zeit wieder vergessen wird, wenn es nicht anfangs einige Male wiederholt wird. Dies trifft auch auf die Implementierung von kommunalen Leitbildern zu.

Daher hat es sich bewährt, einige Zeit nach der Erstellung eines Leitbildes Folgemaßnahmen und Folge-Veranstaltung durchzuführen. Zielführende Fragestellungen darin könnten sein:

  • Wie haben wir uns verändert, seitdem wir unser Grundsätze haben?
  • An welchen Themen müssen wir weiter arbeiten, wenn wir den Ansprüchen aus unseren Grundsätzen gerecht werden wollen?
  • Welche Voraussetzungen brauchen wir dafür, wer muss was bis wann verändern oder „zuliefern“?

Zielführend ist es, wenn die Antworten auf die oben gestellten Fragen in einen konkreten Handlungsplan münden. Es hilft sehr, Verantwortliche für die Umsetzung zu benennen und einen generellen „Kümmerer“ für den Folgeprozess der Implementierung zu benennen.


Hier finden Sie den gesamten Text in “Leichter Sprache“